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Die Augenbinde

Die Mitglieder einer anthropologischen Expedition stoßen an einem unbekannten Ort auf eine Gesellschaft, die sie vor eine unglaubliche Entscheidung stellt.

Diese Gruppe Anthropologen entdeckt einen Ort, in dem alle Einwohner blind sind. Die Forscher untersuchen die Einwohner und versuchen, das Geheimnis der Blindheit zu ergründen - mit fatalen Folgen...

Als die For­schungs­gruppe ihre Heim­reise antreten will, wird sie von der Dorfbe­völkerung gewalt­sam auf­gehalten. Einge­engt auf den Bereich eines einzigen Hauses, von der Außenwelt abgeschnitten, offen­baren sich Hinter­gründe und Ab­gründe, die mancher lieber im Ver­bor­genen gelas­sen hätte.

Der Widerstand der Expeditionsteilnehmer gegen ein unannehmbares Urteil, gegen eine Wahl, die keine ist, beginnt zu bröckeln.

Der Druck, der auf den Expedi­tions­teil­nehmern lastet, steigt ins Un­erträg­liche und führt zu verzwei­felten Ver­suchen...

Dieses außergewöhnliche Theaterstück des eher durch Romane bekannten Siegfried Lenz verspricht einen Abend voll emotionaler Spannung, ein Drama, in dem Menschen in einer Extremsituation gezwungen werden, ihre eigenen Grenzen zu bedenken und zu überschreiten.

Die Geschehnisse während dieser Expedition zeigen die persönlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen des Sichbeugens vor der Macht der Herrschenden und der Behauptung der Freiheit.

Die Sehkraft steht in diesem Stück für die Fähigkeit des Erkennens, des Urteilens, für die Freiheit des Einzelnen.

Man sieht Täter, Opfer, Mitläufer, und es zeigt sich, dass diese Charaktere sowohl auf Seiten der Herrschenden als auch der Beherrschten existieren. Es lassen sich politisch-moralische Erfahrungen und Strukturen erkennen aus Vergangenheit, Gegenwart - und auch der Zukunft...!??

Die Frage um Zivilcourage wird hier wieder aktuell und ganz neu gestellt.

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